Montag, 28. September 2009

Der orangefarbene Balken

Ich find ja immerhin lustig, dass die Piraten bei der Tagesschau in allen Grafiken, außer in der endgültigen, einen eigenen Balken hatten (Hab leider keinen eigenen Screeni gemacht, deswegen nehm ich das Prognosenbild von elementarteile.de):

Achso... die orangefarbene Prognose traf ganz kurz vor Schluss doch noch zu ;) 845.904 Stimmen!

Bei se wäi, ei prautli präsent auer nu potänschel Outseid-Ministär: Guido. (via eyesaiditbefore.de)

Sonntag, 27. September 2009

A-U-A

Jetzt ist es soweit. Und als mir die Folgen dessen heute Mittag klar wurden, musste ich mich ganz schön zusammen reißen. Traurig, wütend, deprimiert.

Ich habe mir gestern auf dem Turnier in Hannover meinen Rücken wieder derartig zerschunden, dass ich das letzte Spiel mal wieder abbrach. Als Folge dessen konnte ich mich gestern Abend beim Italiener nicht einmal mehr auf meinem Stuhl anlehnen. Aktuell bereitet mir das Hinsetzen Probleme. Mein Rücken revoltiert. Kann ich ihm nicht verübeln. Ein dreiviertel Jahr lang wird daran rumgedoktort - und wird ihm keine Ruhe gelassen. Jetzt ist es aus.

Ich habe meinem Trainer gegenüber heute Morgen eine mehrmonatige Auszeit ausgesprochen.

Der zweite Spieltag war sehr zermürmend. Zuschauen und Bier trinken. Das Schlimmste am Verletzt-Sein ist das Zuschauen. Zu sehen, wie andere Spaß haben. Zu sehen, wie das eigene Team kämpft und einen Mitstreiter braucht. Es ist ätzend, nichts tun zu können.

Nun ja, aber da muss ich durch. Bin ich nicht der Erste. Werde jetzt die Heilung in den Vordergrund stellen. Wäre doch gelacht, wenn das Keiner hinbekommt.
Doch das Positive am Rande: Mit zwei Teams sind die DJs angereist, und wir erreichten das bestmögliche Ergebnis. Nach einem Aufeinandertreffen im Halbfinale, standen am Ende bei Teams auf dem "Treppchen" - Sieger des großen und des kleinen Finales.

PS: Wer will mit auswandern? Bin für nicht schwarz-gelbe Vorschläge offen.

Watching:
George Lucas - Star Wars Episode III: Die Rache der Sith
(*kotz* Was für schlechte Dialoge...)

Freitag, 25. September 2009

Rechts(freier)raum Internet?

Bin die Tage auf diesen herrlichen (wenn auch schon etwas älteren) Artikel gestoßen. Die Floskel vom "rechtsfreien Raum Internet" wird hier gründlich unter die Lupe genommen:

"Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein" lautet eine wohlbekannte Floskel von Anwälten, Politikern oder Lobbyisten. Dabei ist das Internet so stark reglementiert, dass das "reale Leben", damit verglichen, wie Sodom und Gomorrha wirkt.

Mittwoch, 23. September 2009

Ab auf die Straße

Vorhin saß ich im TXL auf dem Weg von Arbeit nach Hause. Da sah ich auf der anderen Straßenseite eine einsame Piratenflagge rumwedeln. Dessen Besitzer stellte sich der Menschenflut auf den Gehwegen mutig entgegen und verpasste Flyer wo es nur ging. Der gleiche Pirat ist mir einige Tage früher schon einmal aufgefallen, als er mir selbst eines Abends ein Prospekt in die Hand drückte. Irgendwie berührte er heute damit mein Gewissen. Im Prinzip konnte ich auch mehr tun als ein T-Shirt tragen und hin und wieder gegen dumme Sprüche argumentieren. Und Bilder im Blog kann jeder.

Die Ts wollten immerhin Plakate aufhängen gehen (habt ihr eigentlich?), da kann ich ja auch ruhig mal meine erste freie Zeit seit Wochen an den Nagel hängen. Bin also die letzte Station nach Hause gefahren, schnell mal unter die Dusche gesprungen, eine nicht ganz so abgelotterte Hose angezogen und in die neuen Schuhe geschlüpft. Schließlich wollte man ja nicht das schmuddlige Allgemeinbild der Gesellschaft über die vermeindliche "Protestpartei" widergeben.
Tja, und keine 10 Minuten später hatte ich einen Stapel Flyer und ein paar Aufkleber in der Hand und quatschte wildfremde Passanten an.

Der eine Fahnenträger war übrigens nicht allein. Bei ihm stand der typische, introvertierte Langhaar-Nerd in der Ecke, den man sich als erstes vorstellt, wenn man an die Piratenpartei denkt. Hinzu kam der sehr freundliche "Rädels"führer, der Käpt'n sozusagen, mit seinen zwei kleinen Töchtern. Und der Fahnenschwenker selbst sah eher aus, wie einer von den Grünen. Später erzählte er, dass er grad genau da ausgestiegen sei - mit Angabe des Wechsels zu den PIRATEN. Das Grüppchen stand heute schon 4 Stunden auf der Straße, Tage vorher und die nächsten Tage werden wohl auch noch draufgehen für den unermüdlichen Kampf gegen den Sturm der Politikverdrossenheit, Skeptiker und Wechselwähler.

Interessant war, dass es kaum echten Gegenwind gab. Skeptische Blicke vielleicht, aber in der Stunde, in der ich mitmachte, wurden mir bestimmt 80 Flyer geradezu aus der Hand gerissen. Und nicht wenige waren tatsächlich interessiert. Einige Fragen galt es zu beantworten, doch glücklicherweise hatte ich gerade erst gestern mal wieder einen längeren Ausflug in die Piratenwiki unternommen.

Werde wohl Freitag nochmal mithelfen, denke ich. Wenn man was bewegen will, muss man schließlich was dafür tun. Hm, vielleicht sollte ich doch endlich mal beitreten?!

Dienstag, 22. September 2009

Ruhrpott Pt.3 - Das Hobby

Schön, euch auch hier wieder anzutreffen, in dem letzten und unglaublich spannenden Ruhrpott-Teil. Nun ja, was fehlt wohl? Ich bin eine Woche lang mit den Leuten unterwegs, denen ich das Hobby des Geocachings verdanke. Demnach ging meine Statistik selbstredend diese Woche nicht ganz leer aus. Es gab einige wirklich interessante Verstecke zu sehen, einige davon möchte ich euch hier vorstellen. Viel Spaß.

WARNING: Spoilers may be included!

Cache #100

Gleich am ersten Tag, auf dem Weg ins Schokomuseum sammelten wir einen – zugegebener Maßen sehr langweiligen – Traddy auf. Er findet hier nur eine Erwähnung, weil es offiziell meine Nummer 100 war. 101 eigentlich, leider wurde vor einiger Zeit ein Cache gelöscht und damit aus meiner Statistik entfernt (und dann noch einer meiner liebsten, der LostPlace-Taschenlampen-Cache von Mr. Pete), aber was solls. *schulterzuck*

Brummbrumm

Ziemlich witzig fand ich einen einfachen Traddy in Esse
n, der sich wirklich inmitten einer Verkehrsinsel befand. Schon lustige Blicke von den Autofahrern geerntet. Und das gleich doppelt, da Morti ihn noch später noch ein zweites Mal für ihren Log hervorkramte. *hihi*

Vaterunser

Den ersten wirklich spannenden hatten wir einige Tage später wieder in Essen. Dafür galt es einen Paternoster ausfindig zu machen. Ihr wisst schon, einen von diesen offenen Fahrsstühlen, wo man einfach in die vorbeifahrenden Kabinen zu- oder aus diesen aussteigt. In einer dieser Kabinen sollte nun ein Cache von unbekannter Größe liegen. In der Regel ist dies dann ein Nano – wie auch in diesem Fall. Wir sind also ziemlich zielstrebig zum Paternoster gerannt und ich auch ziemlich zielstrebig in die erste Kabine eingestiegen, die nach unten fuhr und sofort wendete und promt wieder oben auftauchte. Morti sollte dort den Fotoknipsknips parat halten. Dass ich in den paar Sekunden tatsächlich schon den entscheidenen Griff tätigte, war ihr entgangen, auch die Kamera streike. Ich also schnell (mit dem kleinen Lümmel in der Hand) rausgehüpft und das Ganze wiederholt.
Der Pförtner nebenan wurde auf uns aufmerksam.
Das Foto en
tstand mehr schlecht als recht, aber warum soll man sich immer beschweren? Bild ist Bild. Ich fuhr also noch eine Etage höher, stieg aus, wartete auf die richtige Holzkiste, die sich auf dem Weg abwärts befand. Ich stieg also ein, versteckte den Kleinen wieder – schließlich sollten alle ihren Spaß haben. Wieder unten angekommen, schickte ich Morti auf die Reise.
Nach dem zweiten oder dritten Versuch ihrerseits wurde der Pförtner doch langsam skeptisch aufgrund unseres ständigen Rein und Raus. Er legte uns doch nahe, das Gebäude zu verlassen. Immerhi
n konnten wir ihn überzeugen, dass wir als "interessierte Geschichtsstudenten mit einem gesteigerten Interesse an Paternosterkabinen" noch eine Runde fahren zu dürfen. Wir warteten also auf die richtige, Morti griff zu, wir stiegen weiter oben wieder aus, loggten und mussten den Kleinen nur noch wieder zurücklegen. Also ein letztes Mal auf die richtige Kabine warten.
Pech nur, dass
der übereifrige Knut in genau jener hinauf kam und uns auflauerte. Relativ unwirsch wurde wir hinausgeleitet – mit dem Cache in Mortis Tasche. Und tschüss!
Der Owner hat das Ganze übrigens mit Humor genommen:
Da der cache momentan nicht vor Ort ist, sondern sich in einer Cacherhandtasche befindet :D, kurzfristig disabled. Somit erhöht sich kurzfristig die D auf 5* ;) . Wer besagten Cacher findet, darf loggen. :D Tse,tse.
Der Cache ist inzwischen auch wieder an Ort und Stelle.

Was sucht ihr?
Am selbenTag, zurück in DDorf, versuchten wir uns an
einem weiteren Traddy. Bei diesem war unser Nachteil, dass wir uns die ganze Zeit nur nach dem D-Komplettsatz auf meinem Garmin richteten, der zwar Ort und Art der Caches weiß, nicht aber deren Beschreibungen. So kannten wir den Hinweis "2m weiter" nicht. Lustig war aber, dass wir gerade enttäuscht im Regen abzogen, als der Owner vorbei kam – gerade frisch von der Arbeit kommend oder so. Er war dann so freundlich, uns zu helfen. Zufälle gibt’s, die gibt’s nicht ;)

Raus aus der Stadt, rein in den Wald
Natürlich ließen wir es uns auch nicht nehmen, nach dem Besuch des Schlosses Burg noch einen Cache in der Gegend zu loggen. War immerhin mal in der Natur. Nix besonderes, aber die Bilder, die dabei entstanden, zeigen eindrucksvoll die Suchmentalität der beiden. *kicher*
Nein, Scherz. Am Ende hatten wir ihn alle drei gefunden.

Düsseldorfer Fauna
Am selben Abend galt es, einen schon lange
geplanten Cache zu erledigen: Meinen ersten "echten" Nachtcache. "Echt", weil ich ja nicht zum erstem Mal im Dunkeln auf Jagd ging, doch zum ersten Mal auf einen, der auch dafür gedacht war. Die Owner dessen, Bekannte und Freunde von White und Morti, waren im Übrigen die Besitzer des Coins, der mithilfe von TK über den großen Teich wanderte – und leider bei Las Vegas verscholl. Der eine Teil des OwnerTeams leistete uns nun sogar am Anfang Gesellschaft.
So ging es also los, mitten in den "Garather Forst". Es galt nun Reflektoren an Bäumen ausfindet zu machen und diesen zu folgen. Zwischendrin gab es Stationen mit Aufgaben, die für die Final-Koordinaten zu lösen waren. So irrten White und
ich irgendwann allein durch den dunklen dunklen Wald. Es stellte sich heraus, dass starke Taschenlampen unter Umständen schädlich sein können, da meine uns einmal in die falsche Richtung schickte. Ich leuchtete nämlich einen Reflektor an, der weiter weg war als der nächste und an dem man erst später vorbei kam. Glücklicherweise hatten wir da einen Telefonjoker. Dieser führte uns zurück auf den rechten Weg – direkt vorbei an Mama Wildschwein mit ihren sechs Kleinen. Völlig harmlos schauten sie uns neugierig hinterher und trollten sich. Sie schienen Cacher durchaus zu kennen.
Leider zeigte sich, dass die ganze Tour schon ziemlich gelitten hatte und hier und da Reflektoren fehlten. Glücklicherweise kannte der Weiße den Weg a
n den schwierigen Stellen bzw. war es hier und da wiederum gut, dass man eine Taschenlampe hatte, die weiter entfernte Blinker enttarnen konnte. So ging es Schritt für Schritt weiter. An einer Stelle sah es kurzzeitig nach einem Scheitern aus, als uns eine Kröte aus einer Wurzel heraus anglotzte. Wir vermuteten die Aufgabe unter ihr. Aber Dank der genialen Erfindung eines Teleskopspiegels konnten wir das Innere des Wurzelwerks genauer in Augenschein nehmen.
Und weiter ging es Richtung Final. Die vorletzte Station, die uns die Formel für das Ziel verraten sollte, war noch einmal voll Unmuts. Die Formel hatte grobe Fehler, sie war kürzlich neu gemacht und scheinbar nicht korrekturgelesen. [C – 14C] kann nun mal nicht positiv sein, bei positivem C ;) Doch nach etlichen Versuchen hatten wir auch wieder Handyempfang und der Telefonjoker wurde ein letztes Mal bemüht. Im Gegenversprechen für die Hilfe beim Wiederaufbau und Korrektur des Caches.
Danke für die Tour. Hoffentlich erstrahlt sie bald wieder in altem Glanz.

Der Anfang aller Dinge

Die Abreise am letzten Tag war erst am frühen Abend geplant. So hoben wir uns das Beste für den Schluss auf: Der Lost Place-Multi, mit dem mein Hobby seinen Anfang nahm. Morti berichtete damals davon in ihrem Blog, woraufhin wir dann das erste Mal loszogen, kleine Eckchen mittels GoogleEarth und Telefonjokern in der großen weiten Welt zu erforschen. Das waren noch Zeiten, so ganz ohne Hightech *hihi*.
Dieser Cache war damals wohl noch einfacher, inzwischen gilt er offiziell sogar schon als inaktiv, aufgrund von Abschottung des Geländes durch neue Zäune. Da es jedoch zeitnah noch Logs gab, machten wir uns – zu Recht – hoffnungsvoll auf den Weg in das ehemalige Gelände eines Stahlwalzwerks. Der Einstieg dahin war schon nicht von ohne. Durch eine Lücke im Zaun ging es unter Stacheldraht entlang zum Startpunkt. Die erste Tupperdose ward schnell entdeckt. Es fand sich darin eine Luftbildaufnahme des Geländes. Darauf waren vier Kreuze und vier Aufgaben. Welches Kreuz zu welcher Aufgabe gehörte, galt es heraus zu finden.
Der Einstieg in das erste Gebäude erwies sich aufgrund von vielen (wohl auch neuen) Lücken in den Wänden als sehr einfach. Dort galt es an der Schaltanlage eines Rolltores herumzufummeln. Nach einigem Zögern legte ich einen Schalter um. Es erklang eine Stimme, die uns gratulierte und uns auf die andere Seite der Halle schickte. Dort fand sich unsere erste Koordinate.
Danach sollte es in das nächste Gebäude gehen, was sich schon wesentlich schwieriger gestaltet. Es schien keine Lücken zu geben. Demnach überstiegen wir lebensmüde ein Gitterfenster. In der großen Halle angekommen, sollte die Elektronik eines Amperemeters in einem ehemaligen Kraftstromtransformator untersucht werden. Glücklich entging ich einer sich lösenden Metallklappe an diesem und konnte nur noch mit dem Spiegel erfolgreich an die nächste Zahl kommen. Es folgte das Herausdrehen einer Sicherung aus einem WasWeißIch, auf der eine Ziffer zu finden war, sowie das Aufschrauben eines Schaltkastens eines Lüftungsgebläses.
Von innen entdeckten wir danach ein Loch in der Wand und damit einen sehr leichten Ausgang. Der Einstieg hätte demnach nicht zu wagemutig sein müssen.
Der Final befand sich nun unter einem vergessenen Güterwaggon außerhalb der Hallen. Etwas schwierig war das Heben, da der Waggon sich in Sichtweite des noch aktiven benachbarten Industriegeländes befand. Schlussendlich hielt ich den Regular in der Hand und übersah benahe ein weiteres Luftbild - für einen Bonuscache.
Dieser wiederum führte uns in das ehemalige Magazingebäude des Werkes. Deckenhohe Regale mit Fächern für Schrauben, Muttern und Ersatzteilen. Manche enthielten noch einzelne Teile. Nach dem Durchblättern eines sehr ausführlichen Bestandskatalogs fanden wir schlussendlich das Fach mit der Aufschrift "Geocache" und machten endlich die Fliege – glücklich, ohne große Komplikationen abhauen zu können. Es war ein Riesenerlebnis. Danke fürs Herführen!

Gratulation, ihr habt es geschafft, ihr seid am Ende angelangt. Denn nun endlich schließe ich den Ruhrpott-Bericht und schicke noch einmal ein Riesen-DANKESCHÖN ins RHEINLAND ;) Bis die Tage.

Montag, 21. September 2009

Ruhrpott Pt.2 - Kulinarische Raffinessen

Nachdem ich nun so kurz und bündig auf die Sehenswürdigkeiten einging, glaube ich, dass es noch Platz für eine weitere wichtige Kategorie gibt: Das Essen.

Ich erwähnte im letzten Post ja schon den Besuch des Schokimuseums in Köln. Angeschlossen an dieses war ein Restaurant. Dieses hatte sich zur Aufgabe gemacht, nahezu seine gesamte Speisekarte mit Schokolade zu verfeinern.
Naja, wie schon gesagt, war dieses Lokal doch eher der feineren Art, weswegen auch die Blicke der Kellner beim Eintreffen dreier mehr oder weniger schludriger Metal-Studenten nicht ganz unamüsant waren. Vor allem, als diese sich erst einmal erdreisteten, ein 3-Gänge-Menü zu bestellen. OK, es waren nur zwei Gänge, aber der Kakao war doch irgendwie auch noch eine eigene Mahlzeit. So bekamen wir also eingangs ein extrem geniales Chili con carne serviert. Natürlich mit Zartbitterschokolade abgeschmeckt. Dass das funktionieren kann, weiß ich seit einem Turnier, wo es einen Chili-Topf samt Schokoladentafel und einer Flasche Bier gab und es seither zu einem der besten Chilis gehört, die ich je gegessen habe. Nun ja, die in Köln verspissene Version war zwar eher gar nicht scharf, aber hat dennoch wirklich vorzüglich gemundet. Als Nachtisch gab es für Morti einen Schokoladenkuchen, der seinen Namen auch verdiente – und wie - und für mich eine Mousse-au-chocolat-Torte, geschichtet mit zwei Sorten Mousse. Genial. Den Abschluss bildeten dann drei Varianten einer heißen Schokolade, die von der Konsistenz an den Pudding in Italien erinnerten, den man bei der Bestellung einer solchen hingestellt bekommt. Es fanden sich auf unserem unter anderem Tisch Kirsch- und Pfefferminzverfeinerungen. Sehr lecker. Dass wir dann den Rest des Tages das Wort Schokolade nicht mehr hören konnten, bedarf eher keiner Erwähnung.

Als nächstes stand auf der ToDo-Liste die Bestätigung meiner Meinung, dass man (mit der Dresdner Neustadt-Ausnahme) außerhalb von Berlin keine ordentlichen Döner zu essen bekommt. Nachdem man sich im Spilles also umhörte, was allgemein so als „Der beste Döner Düsseldorfs“ galt, machten Morti und ich uns auf den Weg. Der erste Eindruck war nicht schlecht. Es drehten sich in der Tat drei Spieße parallel: Kalb, Lamm, Huhn. Interessant wurde es dann, als der werte Herr Dönermensch mir klarmachte, dass für das Standardfleisch Kalb ein Aufschlag verlangt wurde. Und so machte ich mich schlussendlich daran, meinen 3,80€ (!!!) Döner zu verspeisen. Naja, ich versuchte es. Aber das Teil hat sowas von gar keinen Geschmack gehabt, das war unglaublich. Das Fleisch war fad, das Gemüse komisch gemischt (Paprika war drin, dafür nur wenig Eisbergsalat) und die Soßen haben nur mittelmäßig geschmeckt. Also 3,80€ möchte ich nicht nur so viel essen, dass es mir gerade reicht, sondern ich möchte glücklich platzen. Damit hatte ich meine Bestätigung: Döner muss in Berlin gemacht werden. Auf quod erat folgt schließlich demonstrandum.

Doch was war nun eigentlich die wirkliche Spezialität des Ruhrpotts? Keine Ahnung, vielleicht totgesalzene Spiegeleier zu Wasser mit Spinataroma. Weiß ich nicht. Aber in dem Örtchen Burg schien es so etwas wie eine Spezialität zu geben: Bergische Waffeln. An jedem Restaurant stand es groß dran: Bergische Waffeln. Am interessantesten war das Gericht "Bergische Waffeln mit Milchreis", welches prompt auch dreimal bestellt wurde. Nunja, war lecker und so ziemlich genau das, was man sich drunter vorstellt. Waffeln mit Milchreis. Wenigstens hatte ich davor die Gelegenheit zu lernen, dass Bockwürste im Ruhrpott eigentlich schlicht und ergreifend nur Wiener sind. Also lasst euch nicht verarschen, wenn da steht: 2 Stück Bockwürste.

Ich schrieb ja schon, dass wir am letzten kompletten Tag einkaufen waren. Nun, sogar dabei gab es für mich etwas Gutes: In DDorf gab es einen Esoterikladen eines Bekannten der beiden. Und dort gab es Met. Viel Met. Und der gute Mann lud uns zu einer Verkostung ein. Hmm, Metverkostung. Habe dann auch gleich mal vier Flaschen mitgenommen. Mjam.

Als letzten kulinarischen Höhepunkt versuchten wir uns selbst am Kochen. Aus gegebenen Anlass entschieden wir uns für ein Veggie-Rezept. So standen Morti und ich also in der Küche, hackten Knobi, viertelten Zwiebeln und grobstreiften Paprika (ich steh auf Keramikmesser...). Dazu gabs Kartoffelscheibchen und das ganze Grünzeuch wurde dann noch mit Mozzarella bedeckt. Geschmack? Weiß ich auch nicht, hab ich nicht gefunden. Beim nächsten mal werden wohl nicht so große Stücken wie im Rezept verwendet, noch ein wenig mehr gewürzt, Kidneybohnen zugegeben und für die Fleischfresser noch Hackfleisch reingehauen. Dann hat man sicher eine gute Pfanne. Ich jedenfalls war froh, dass es am Abend in der Altstadt Italiener wie Sand am Meer gab. Nix für Ungut, Morti ;) Aber immerhin haben wir gekocht!

Und damit ihr jetzt nicht traurig seid, weil es schon zu Ende ist, kündige ich hiermit noch ein spektakuläres Finale an:

Ankündigung für den finalen Ruhrpott-Part!

Sonntag, 20. September 2009

Ruhrpott Pt.1

Von langer Hand geplant, hin und wieder mal verschoben und doch endlich geschafft: Ein Treffen mit der werten Frau Morti und dem edlen Mr. White. Und so brach ich auf, am 09.09.09 den Ruhrpott kennenzulernen. Ähem... Psst, verratet den Pöttern bloß nicht, dass die im Ruhrpott wohnen... Die Düsseldorfer und Kölner und so, die reagieren da leicht allergisch darauf. Die wohnen im Rheinland, meinen sie. Aber eigentlich haben die nur noch nicht gemerkt, dass die zu der homogenen roten Masse auf der Landkarte gehören, die man Ruhrpott schimpft. Nur so nebenbei ;)

Wenige Tage vor der Hinreise suchte ich mir nun also eine MFG raus, habe zwar die Rückfahrt schnell regeln können, der Mensch von der Wunschhinreise war jedoch irgendwie unerreichbar. Gerade habe ich das Telefon abgesetzt, als es schon wieder in der anderen Leitung klingelte. "Ey, ich hab ne Hinfahrt für dich. Meine Schwester fährt Montag nach Berlin und dann am Mittwoch zurück." Ich steh auf solche Zufälle.
So kam es dann letztendlich, dass ich irgendwann zwischen Hannover und Bielefeld mit dem Gefährten der Schwester meiner Freundin über die Freundin des Bruders des Freundes dieser Freundin lästerte. Krass, und ich kenne die gesamte Linie. Zumindest namentlich und vom Sehen.
Nachts dann irgendwo bei Grevenbroich angekommen, die beiden Morti'schen Familienzuwächse begrüßt und dann von der Mutter eingeschläfert worden, ODER?!?

Schoki für alle!
Tja, und für alle, denen ich gesagt hab, ich wäre in Düsseldorf: Ha, verarscht! Ätsch. So ging es nämlich früh am nächsten Tag, also so gegen kurz nach Mittag, erstmal Richtung Feindesland. Köln. Wir hatten eine Verabredung mit dem Lindt'schen Schokoladenmuseum und wollten diese auf keinen Fall verpassen. Also Ticket gezogen und ab ging die Luzi. Vom Kölner Hbf aus konnte man dann auch schon den Dom bewundern. Naja, zumindest wenn man was für verwitterte, leicht schäbig wirkende, garantiert aber überdimensionierte Kirchenbauwerke übrig hat, die irgendwo inmitten einer 1970er Architekturumgebung rumoxidieren. War nett, hat mich nicht umgehauen. Ich kenne den Mailänder Dom. Der ist wirklich schön.
Gut, also dran vorbei flaniert, schick am Rheinufer lang, nebenbei einen Cache eingesackt - wie sollte es auch anders sein? Immerhin war ich mit den Leuten unterwegs, denen ich dieses Hobby verdanke. Dann konnten wir auch noch unser Date wahrnehmen und wurden mit jeder Menge Informationen über diverse Schokoladenfakten belohnt. Toll war der Schokobrunnen von 1,50m Durchmesser und der Waffelfee davor, die uns ganze drei Mal ertragen durfte ;) Hinterher bequemten wir uns in nicht ganz so unnoble Schoko-Restaurant, aber dazu später mehr.

Ja, es wird ein 1042 Seiten langer Bericht. Herzliches Beileid. Stellt euch das vor wie einen Urlaubs-Diavortrag. Nur schlimmer.

Tja, nun stellte sich uns die Frage, was denn in Köln noch so sehenswert sein sollte. Also vorbei am "GROSSEN LOCH", also dem ehemaligen Stadtarchiv, in die Innenstadt. Nicht wirklich schön, möchte ich sagen. Aber immerhin haben sie einen Lego-Ersatzteil-Laden da. Neckisch. Dort erfuhren wir auch von der Legoausstellung am anderen Ende der Stadt in einem Einkaufszentrum, welches wir beschlossen zu besuchen. Gab sehr fantasievolle Bauwerke zu begutachten und hat sich im Prinzip gelohnt.

Abends wieder in dem kleinen Vorort der Hauptstadt der Energie, wollten wir doch glatt mal Kultur genießen. Doch leider war die Kasse der Illumina, einem Beleuchtungsevent des anliegenden Schlosses Dyck - ähnlich dem Festival of Lights in BigB, nur kleiner -, zu deutsch und man wollte uns 8 Minuten nach Kassenschluss auch partout nicht mehr einlassen. *schulterzuck* Mehr Zeit für die zwei umliegenden Caches und die heimischen Raubtiere. Gute Nacht.

Carpe Noctem!
Am nächsten Tag hatte Morti ein Date in der Uni. Also einfach mal mitgefahren und somit die "Einkaufsstadt" Essen kennengelernt. Ist schon echt witzig, wie die Stadtväter nach Attributen suchen, mit denen sie ihre Städte pflastern können. Naja, was hat Essen schon anzubieten? Außer Geschäften. Nun ja, dann eben Einkaufsstadt.
OK, am Hbf angekommen - noch hässlicher als der von Köln - erwartete uns der ScienceExpress der DB. Es handelte sich dabei quasi um eine Wie-funktioniert-das-Leben-Ausstellung auf Gleisen. War mal nett, aber nicht der Brüller. Was haben wir gelernt? Mortis Nase ist kalt. Meine ist ein Eiszapfen.
Während Morti dann (glücklicherweise noch knapp pünktlich) in der Uni ankam, nutzte ich die Zeit zum Begutachten der Innenstadt. Die Caches haben mir ganz nette Orte gezeigt. Schade war nur, dass derzeit quasi überall gebaut wird.

Nach einer Dunkin'-Donuts-Pause ging es Richtung Oberhausen. Der Bahnhof dort ist genauso schäbig wie scheinbar überall im Ruhrpott. Ich frage mich, warum die eigentlich immernoch jede zweite S-Bahn-Station "Hauptbahnhof" nennen und nicht einfach Station "Essen", "Bochum", "Düsseldorf" und "Neuss". So wie "Wedding", "Charlottenburg" und "Adlershof".
Naja, dort totgesalzene Eier mit etwas Spinatverdünnung hinter die Binde geschoben und schon auf White gestoßen, der über den Umweg in die Düsseldorfer Wohnung nachkam. Wir hatten nämlich Musical-Karten fürs Metronom. Dort sollte ich in den Genuss meiner fünften "Tanz der Vampire"-Aufführung kommen. Das Metronom befindet sich in O-"Neue Mitte", welche sich um das CentrO erhebt. Das war wirklich eine tolle Ecke, mit gigantischem Einkaufszentrum, Fressmeile, Kinokomplex, Musicaltheater, Freizeitpark und Hochseilgarten. Man kommt da quasi nur über die eigens gebaute Bus-Hochstraße oder per Auto in einem der 8 oder 9 Parkhäuser hin. Der gesamte Komplex wirkt wie in aus einem Friede-Freude-Pfirsichtorte-AmiFilm. Überall Lichter, kleine Wasserspielereien und lauter lachende Menschen. War schon sehr sehenswert.
Nun ja, im Foyer angekommen, sah man schon den Unterschied zum Theater des Westens, wo ich die anderen Male die Vampire besuchte. Das Metronom ist ein moderner Bau und kommt nicht an die Berliner Atmosphäre ran. Dennoch gab es extrem coole Gemälde zu bewundern. Das eine hätte ich gern mitgenommen. Die Aufführung an sich war gut, wobei ich die Sänger nicht so berauschend fand, muss ich leider sagen. Doch Sachen wie "Stärker als wir sind" (Ich könnte die Szene auf Ewig in Dauerschleife gucken), "Gott ist tot" oder "Unstillbare Gier" sowie die Bühnenbilder waren nach wie vor das Geld wert.
Die Coca-Cola-Oase in der Mall war dann der Ort des Absackens.

Cacherträume?
Am Samstag hatten wir ausnahmsweise mal einen festen Termin. Dazu muss man erwähnen, dass sich der Weiße ehrenamtlich in dem Jugendclub "Spilles" in Düsseldorf-Benrath engagiert. Und an diesem Abend war das allmonatliche "Metal Meeting" angesetzt.
Demnach konnten wir uns nicht unbegrenzt in der Weltgeschichte rumtreiben. Außerdem war es sowieso schon wieder kurz vor Sonnenuntergang, als wir endlich loskamen *hust*.
Irgendwelchen Gerüchten zufolge gab es in Duisburg (ah, noch eine Stadt) irgendwo ein als Freizeitgebiet umgebautes Industriegelände. Anfangs war ich da eher skeptisch. Das wurde auch irgendwie nicht dadurch verbessert, dass ich schon wieder am Fahrscheinautomat einen mittelgroßen Bahnhof erstand und dann in die schäbigste Stadt einfuhr, die ich bislang gesehen habe. Also merken: Duisburg ist ein No-Go.
Mit einer Ausnahme, und da waren wir sehr positiv überrascht: Der sogenannte Landschaftspark Nord war ein ehemaliges Verarbeitsgelände für Kohle und so Zeug. Das Erste, was der Besucher entdeckt, sind meterhohe und -dicke Betonwände, die ehemalige Kohlerbunker voneinander trennten. Und diese Wände wurden zu Klettertouren für Alpinisten ausgebaut. Wirklich gelungen. Daneben gab es Rutschen für die *hüstel* Kleinen unter uns, einen alten Industrie-WasWeißIchSchlagMichTot-Aussichtsturm, wo ich kleiner Schisser mich nicht rauf wagte sowie ein altes Gasometer, welches nun als Tauchschule herhält. Im Großen und Ganzen ein wirklich sehenswertes Areal. Als kleiner Bonus erklangen in den alten Stahl- und Betonbauten, über die überall sichtbar die Natur die Macht zurück erlangt, die psychodelischen Klänge eines Iggy Pop, der die Location am Abend für ein Konzert nutzen sollte.

Doch wir hatten am Abend unsere eigene Musikveranstaltung. Schön zu gutem Metal und unter Schwarzlicht ein paar ruhige Billardkugeln geschoben, ein wenig Bangen und hier ein Alt und dort ein Met. Doch der "Till's Spezial" (Weißwein, Bananensaft, Cola & Fanta!) darauf war definitiv schlecht. Hätte mich jedenfalls nicht gewundert, wenn ich diese Mixtur im schönen Benrather Schlosspark weggeschmissen hätte. Aber ich habe danach gelernt, dass Pfefferminzöl Wunder wirkt bei Übelkeit.

Ganz oben, ganz weit oben.
Tja und das größte Problem bestand im Grunde darin, dass wir am nächsten Morgen den nächsten festen Termin hatten. Gut, im Grunde hatten Morti und ich das Glück, schon einigermaßen früh in die Heia gekommen zu sein. TheWhite hingegen musste bis irgendwann 5 Uhr morgens im Spilles ackern...
...und 10 Uhr dort wieder auf der Matte stehen. Grund war der Fahrt der Belegschaft dieses Clubs nach Oberhausen. Und wir beiden Höhenangsthasen wurden mitgeschleift, gratis zwar, aber dennoch in eine nicht ganz angenehme Location. Es ging direkt in den Hochseilgarten tree2tree, den ich oben schon erwähnte. Anfangs noch sehr skeptisch zu den Luftseilakrobaten aufgeschaut, entdeckte ich doch tatsächlich später den Spaß am Turnen in luftigen Höhen. Und so arbeiteten White und ich uns von einfachen Parcours, bei denen unsere größte Aufmerksamkeit den beiden Kindern vor uns und der dazu gehörigen, aufgeregten Mutter unter uns galt, zu der Königsklasse vor. Dort, in luftigen 9 oder 10 Metern stieß ich dann schon beim Aufstieg auf meine persönliche Angstgenze und war nur einen winzigen Spalt davor, mich von der Belegschaft mit der Seilwinde retten zu lassen. Bebend vor Angst friemelte ich jedoch stattdessen die Sicherungsseile von Stufe zu Stufe immer höher hinauf. Nach gefühlten Jahren des Schwitzens und Zitterns wurde ich jedoch mit einer Surfbrettfahrt in 12 Metern Höhe über die Baumwipfel der Anlage belohnt. Den Rest des Weges konnte man relativ gut bewältigen, auch wenn wir zwei Teile stark gecheatet hatten, indem wir sie mit der Rolle einfach überfuhren.
Ich muss sagen, es war eine wirklich tolle Erfahrung für mich. Einerseits konnte ich meine persönlichen Grenzen kennen lernen und andererseits lernte ich, dass es wohl unterschiedliche Arten von Höhenangst geben muss. Die einen klettern auf Türme, die anderen gesichert auf Seile. Interessant.

Damit auch alle Beteiligten letztendlich auf ihre Kosten an dem Tag kamen, entschlossen wir uns zu einem Ausklang im Kino. „Coraline“ lief leider zu abendlichen Zeiten nicht mehr, also gingen wir in Düsseldorf zu "District 9". Was für ein grandios schlechter Film. Anfangs skeptisch, dann kam der Versuch, es als Komödie anzusehen, doch bei brutalsten Folterszenarien war der Drang nach Saal-Verlassen so stark, wie ich ihn nur selten zuvor in meinem Leben verspürte. Bäääh.

"Hier muss man Kinder schlagen. Das ist cool."
So, nachdem man nun also schon A bei Grevenbroich, Essen, Duisburg, Köln und zweimal sogar schon Oberhausen gesehen hatte, obwohl man ja eigentlich "in Düsseldorf" war, musste also endlich mal wirklich ein Stadtbesuch her. Aufgrund medizinischer Notfälle zogen Morti und ich allein los. Schon früh, also eigentlich schon direkt nach dem Berlin- und dessen Aquariumsbesuch der beiden vor langer langer Zeit, war klar, dass der DDorfer Aquazoo zu den Must-Have-Seens zählen musste. So begann unsere Tour also ganz weit weg auf der anderen Seite der Stadt, oder so. Schon am Eingang runzelte ich schon leicht die Stirn, als der Mann an der Kasse von mir weniger als die Hälfte des Geldes des Berliner Pendants verlangte, obwohl ich bisher in jener Gegend von hohen Preisen schlicht erschlagen wurde. Der Grund war dann auch gleich entdeckt: Das Hai-Becken sah aus wie eine trostlose Kühlhalle voll Wasser, die Aquarien waren teils sehr klein und lieblos, die Infotafeln waren dürftig. Ich meine, der Gang hatte was Entspannendes, aber jemand, der andere Einrichtungen dieser Art kennt, braucht sich dieses nicht zu geben.

Über einen kleinen Abstecher in die Caching-Welt ging es zurück in die Innenstadt. Mit einem ganz speziellen Ziel:
"Kennt ihr diesen Baum?" Jawoll, wir suchten einen Baum. Dieses Bild ist eine Szene aus "Palermo Shooting" mit Campino in der Hauptrolle. Ich berichtete damals. Und so zogen zwei trostlose Gestalten in einem noch trostloseren Wetter los, um einen bestimmten Baum irgendwo in Düsseldorf zu finden. Glücklicherweise hatten wir das ein wenig vorbereitet und dank Whites Ortskenntnisse kannten wir auch eine grobe Richtung.
Die Schuhe waren durchnässt, doch mein Herz hüpfte, als ich diese Aussicht genießen konnte. Grandios. Danke für die unendliche Geduld an den "Schäfer".

Über einen weiteren Abstich, diesmal in die kulinarische Welt der DDorfer Döner, ging es nach Hause zum kränkelnden dritten Glied dieses Wochengespanns. Den Abschluss bildete ruhig und klassisch eine Runde "Wii-hern" vorm heimischen Bildschirm mit so lustigen Spielchen, wie Hasenkinder schlagen und Wettrülpsen. Fazit: Ich muss noch viel trainieren. ;)

"Muss das nicht Burg Burg heißen?“ oder „Stell dir vor, du müsstest da hoch zum Klo."
Wir hatten die Nase voll. Immer nur Häuser, Verkehr und Hundekacke. Wir wollten Natur pur. Ja, auch sowas sollte es wohl im Ruhrpott geben (Jajajaja, ich weiß. Nix Ruhrpott. Bergisch Rheinland oder so...). Und zwar gleich neben DDorf. In der Stadt der Klingen. Solingen. Stadt der Klingen? Das lass ich mir als Klingenfetischist doch kein zweites Mal sagen. Und ab gings. Ich gebe zu, von Messern habe ich nicht wirklich viel gesehen, fürs Deutsche Klingenmuseum konnte ich auch nur meine Wenigkeit begeistern, und auch sonst hat Solingen nicht viel Sehenswertes. Lustig war lediglich der Straßennamen "Werwolf".
Doch bevor die Innenstadt unsicher gemacht wurde, ging es schnurstracks in den Vorort Burg. Ein idyllisches Städtchen inmitten grüner Berge, auf welchen ein Schloss thronte. Schloss Burg. Mit der Seilbahn gings hoch. Die Burg, oder das Schloss oder WasAuchImmer war sehr hübsch. Kleine verwinkelte Häuschen, ein nettes Museum, welches mit sehr viel Liebe zum Detail gepflegt wurde. Hier kam ich immerhin auch zu meinem Schwertern und Messern. Mortis ganze Aufmerksamkeit wurde von dem ebenfalls dort angesiedelten Apothekenmuseum in Beschlag genommen. Ach und noch was Bemerkenswertes: Wir waren beide auf dem hohen Burgturm und haben sogar mehr oder weniger gequält einen Blick nach unten gewagt. Naja, wer vorher so heldenhaft den Sessellift überstand. Pff, Kleinigkeit. ;)
Über einen kleinen Spaziergang in den Bergen und der Begutachtung zweier Denkmäler oder Tempel oder so ging es wieder abwärts und nach dem obligatorischen Tagescache wieder gen Heimat.

Während nun Morti ihrerseits leicht kränkelte, schob sie uns Jungs ab auf Wildschweinjagd. Doch auch dazu später mehr.

Eichhörnchen! Mit zwei Schwänzen!
Am letzten kompletten Tag – ja, in absehbarer Zeit würde man den verwöhnten Hauptstädter wieder los sein – legten wir mehr oder weniger einen Ruhetag ein. Völlig unspektakulär ging es einkaufen, später kochten wir zusammen und machten im Dunkeln eine sehr nette Altstadttour.
Demnach war dies der zweite DDorf-Tag. Und ich lernte endlich mal eine Ruhrpott-Stadt kennen, die mir tatsächlich teilweise gefiel. Vom schönen Regierungsviertel mit angrenzendem Fernsehturm, ääähm "Rheinturm", den wir leider aufgrund geschlossener Gesellschaft nicht betreten konnten, ging es weiter am Rheinufer in die Altstadt. Eingangs machte ich mich zum Teil der Düsseldorfjugend, indem ich mich dem Ritual des "Rheintreppensitzens" unterwarf. Das Ambiente des angeschlossenen Areals ist wirklich umwerfend. Ungelogen, jeder kleine Laden in jeder Straße ist eine Bar, ein Schnellimbiss, eine Kneipe oder ein Club. Mitten in der Woche trieben sich massig Menschen durch die Gassen. Menschen jeden Alters und jeden Standes feierten ausgiebig miteinander. Dazu war alles beleuchtet und wirkte komplett harmonisch. Einfach nur total toll. Und ich sah den "Ratinger Hof", dem Ort der Anfänge der Lokalmatadoren DTH.
Wir unsererseits kehrten zunächst im Papidoux ein, einer total krassen Metal-Kneipe, in der man sich zwar so überhaupt nicht unterhalten konnte, man aber dafür umso bessere Mucke genoss. Und schallte da nicht wirklich zwischen Apokalyptischen Reitern, Drowning Pool und Megadeth der Soundtrack von "Saber Rider"? Zu geil! Danach wurde die Location aufgrund des angesprochenen Mankos und zwecks Konsum eines alkoholfreien Cocktails gewechselt und ab ging es gen Bettchen.

"Nach Berlin?" - "Ja."
Mittwoch, der Abreisetag, stand ganz im Zeichen des Cachens. Darauf gehe ich gleich noch gesondert ein. Danach wurde ich von Morti freundlicher Weise zu meiner Mitfahrgelegenheit an den Hbf geleitet. Die Rücktour an sich verlief nahezu langweilig, doch an Bord befand sich ein zukünftiger, noch ortsunkundiger Berliner, den ich witziger Weise direkt nach Hause bringen konnte, da seine Unterkunft sich direkt in einer Seitenstraße hier befand. Gegen Mitternacht war die Tour dann endgültig vorbei.

Ententententententente!
Die Pötter sind schon ein seltsames Völkchen. Überall hängen Schilder, die quasi selbsterklärend oder sehr seltsam sind, über die ich mich eine Zeit lang wirklich wunderte. Aber gegen Ende wurde mir bewusst, dass sie durchaus ihre Berechtigung haben: Die Pötter reden nämlich nicht miteinander. Sie sind mürrig, drängeln sich wortlos überall durch und stauen ihren Frust über kleine Sachen in sich auf. Da kann man auch nicht auf komische Dinge aufmerksam machen. Man muss sie dann halt schreiben. Im Ernst, pöttische Supermärkte sind wohl die stillsten Orte, die ich je gesehen habe. Dann gibt es U-Bahnen, die aussehen wie StraBas und ÖPNVs, die einem in einer Woche mangels Studi/Touri-freundlichem Ticket mehr als hundert Eus aus der Tasche ziehen.
Auch aufgrund solcher Erfahrungen war die Tour wirklich toll und erlebnisreich. Und ich konnte meine Meinung über den Ruhrpott ein wenig korrigieren. Es gibt tatsächlich hübsche Fleckchen. Man muss sie nur kennen. Danke für diese Reise an euch beide auf der anderen Seite des Westens. Vielen vielen Dank.

Berlin, du bist so wunderbar.
Doch der erste Blick auf die Skyline von BigB ließ mein Herz wieder höher schlagen und ich weiß, dass ich einfach zu sehr an dieser Stadt hänge, als dass ich was anderes wirklich komplett toll finden würde. Nicht zuletzt, weil man wird hier gepflegt vollgepöbelt wird *gg*.

Fortsetzung folgt. (Ja, es gibt noch mehr zu erzählen ;))

Mittwoch, 9. September 2009

Gitarren-Nerd?

War die Tage auf Spreeblick verlinkt:

100 Gitarrenriffs in unter 8 Minuten. Finde ich sehr nett. Hat schon was. Allerdings habe ich nicht mal einen Großteil erkannt. Euch wünsche ich ebenfalls viel Spaß beim Raten.



PS: Die Auflösung gibt es hier.

Dienstag, 8. September 2009

Flaute im Heimathafen

Heyho,

nein, ich bin nicht tot. Es ist nur komisch: Aktuell bin ich eigentlich ununterbrochen auf Achse. Nur irgendwas wirklich bloggenswertes kommt nicht bei rum. Es gab einige Aufenthalte in meiner aktuellen Zweitwohnung am anderen Ende der Stadt und Gegenbesuche. Es gab einige Caches, einige OSM-Updates. Es gab einen Kinobesuch und heute Abend den nächsten ("Inglourious Basterds" und "Public Enemies"). Hin und wieder musste man mal arbeiten gehen und die Oma besuchen. Auch Training hat Gott sei Dank wieder eingesetzt. Gestern bin ich einen halben Zahn ärmer, einen halben Kunstzahn reicher geworden. Ein neuer Rechner (besser: eine neue Rechnerin - Sarafina heißt die Gute) ist hier eingezogen und muss noch das Laufen gelehrt werden; dann kickt sie den altersschwachen Bruce raus. Und gerade wurde die Briefwahl für den 27. erledigt...
Nix spannendes los also.

Tja, der Terminkalender ist bis Ende Oktober vollgepackt mit Turnieren, Besuchen und Ferienlagern... Und trotzdem kann ich nichts bloggen. Morgen gehts jedoch für eine Woche nach Düsseldorf und Umland. Freu ich mich schon tierisch drauf. Der Ruhrpott wird unsicher gemacht mit dem explosivsten Gespann diesseits der Oder *freu*

Ah doch, WICHTIG! Denkt dran, dass am Samstag große "Freiheit statt Angst"-Demo ist! Also hingehen! (auch wenn ich leider nicht kann...)

Mittwoch, 2. September 2009

Ohrfeige für "Volksparteien"

Daniel Zimmermann von der Jugendpartei Peto wird neuer Bürgermeister in Monheim. Der 27-jährige Doktorand setzte sich mit 30,4 Prozent gegen CDU-Kandidat Tim Brühland (26,8 Prozent) und Ursula Schlößer von der SPD (19,0) durch.

Der Absturz der "Großen" hat einen neuen Meilenstein erreicht. Gratulation an die Peto :)

Dienstag, 1. September 2009

Slow Down

Soo langsam bin ich wieder richtig da.

Kurzzeitig habe ich mich gefühlt wie letztes Jahr. Meine Wohnung war ein Chaos und ich hätte genauso gut eine Umzugsfirma bestellen können. Ich kam bis eben noch nicht einmal zum Auspacken ;)

Samstag kam ich zum Abstellen meiner Klamotten und dann sofort mit den Ellis ans andere Ende der Stadt zum Essen, wo ich hinterher auch einen tollen Schlafplatz vorgefunden hatte. Am nächsten Mittag noch mit ... äh ... Schmorbraten oder Rollbraten oder wasweißich - Fleisch halt ;) - verköstigt worden. Den Tag dann schön in der Sonne verbracht und am Abend versucht sich zu revanchieren.

Naja und gestern gings zum Kühlschrankkauf. Damit das Monster in die Wohnung passte, musste die halbe Technik abmontiert werden. Nach einigem Hin und Her von Waschmaschine, Zerlegen vom Herd und Verschieben von Schränken gabs zwar eine Überflutung zu beseitigen, dennoch erstrahlt die Küche in neuem *hüstel* Glanz?

Die neuen Trikots bekam ich auch prompt gestern Mittag übergeben und durfte eine Erleichterung beim Team am Abend bewundern. Ich latsche seitdem mit stolzgewellter Brust mit einem "DJ Barbie Girl" auf dem Rücken durch die Kante *gg*
Die schönste Nachricht des Tages war jedoch sicherlich, dass ich alle Klausuren bestanden hab (wenn auch nicht sooo rühmlich...) und somit der Ruhrpott-Tour nichts mehr im Wege steht.
Naja, dann kam noch ein Friseurbesuch und ein Notruf der Firma dazu und somit konnte fiel ich Abends vorerst tot ins Bett.

Heute nochmal auf Arbeit gemusst und gleich noch zu zweit zu Ommas Gebu nach PDam dümpeln... Ab morgen wirds weniger Stress. Ab da an habe ich Urlaub. Schön. :)