Montag, 30. August 2010

Action-geladen

war diese Woche schon. Ganze 4x hat es mich ins Kino verschlagen. Und 4x hieß es Action, Action, Action. Da ich zu faul bin, zu jedem Film eine eigene Kritik zu schreiben, hier einfach 4 Fazits:

Inception:
In der IMDb sofort auf die vordersten Ränge gerutscht, war ich verdammt neugierig. Nach 5 Wochen Urlaub/Ferienlager konnte ich mich davon überzeugen: Grandioser Film. Klar, mit seinen Logikfehlern, aber nichtsdestotrotz eine interessante Idee und eine actiongeladene Umsetzung. Ich mag Filme, über die man nachher noch 1-2 Tage nachdenken muss. Zusammen mit genau der richtigen Dosis Nicht-Alltags-Action mausert sich dieser Film für mich zu einem Highlight des Jahres.

Salt:
Neugier trieb mich hin. Was erwartet man beim Thema "Agenten" und Angelina Jolie? Richtig, kein Meisterwerk. Nette Story, erwartungsgemäß ohne großartigen Tiefsinn, nette Schießereien, unterhaltsames Popcorn-Kino.



Das A-Team:

Es ist das A-Team. Sinnlos-kann-nicht-gehen-Action vorprogrammiert. Wird lustig. Es ist eine Neubesetzung. Wird schlecht. Wenn man so in den Film geht und nur sinnlos unterhalten werden will, ist man goldrichtig - ja, dann wird man sogar überrascht, denn ganz schlecht war er nichtmal. Dumme Sprüche am laufenden Band, leider eine übertriebene Darstellung jedes einzelnen Charakters, ansonsten ebenfalls angenehmes Popcorn-Kino. (Verdammt, ich sollte mir mal wieder angewöhnen, Popcorn zu essen...)

The Expendables:
Dieser Film konnte nur genial oder grottenschlecht werden bei so einem Cast. Deswegen war es auch hier die Neugier, die mich zum Besuch überredete. Und ich wurde nicht enttäuscht. Wer in Expendables geht, will Sinnlos-Action und davon gab es genug. Genialste Schuss- und Explosionsszenen, feinste Messereien. Natürlich dumm-coole Sprüche an jeder Stelle. Ich war höchst amüsiert. Habe wirklich gut gelacht und das Tier im Manne wurde aufs Beste befriedigt. Arnold Schwarzenegger kam mir Gott sei Dank, Bruce Willis, ebenso wie Jet Lis Martial Arts, jedoch leider ein wenig zu kurz. Doch ein grandioser rummessernder Jason Statham tröstet über alle kleinen Mankos gut hinweg. Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Film für alle Action- und Sinnlosgewalt-Fans. Ich liebe ihn, weiß nur nicht genau warum - ich frag mal bei Gelegenheit das Tier in mir.

Freitag, 27. August 2010

A Final Dream

"Echte Kunst ist eigensinnig."
(Ludwig van Beethoven)

In einer Nacht im Frühling 1827 erlebt die Stadt Wien den größten Gewittersturm ihrer Geschichte. In einem großen, unordentlichen Zimmer ist Ludwig van Beethoven erschöpft über seinem Klavier zusammengebrochen. Vor ihm liegt das soeben vollendete Manuskript seiner 10. Symphonie. Es ist sein letztes und - da ist er sich sicher - auch sein größtes Werk. Als die Glocke Mitternacht schlägt erscheint Mephisto und fordert die Seele des Komponisten ein. Die Aussicht auf ewige Verdammnis entsetzt Beethoven, aber der Teufel macht ihm ein Angebot und das Feilschen beginnt...

[Auszug aus der Einleitung zu "Beethoven's Last Night", dt. Übersetzung]

Vor fast genau einem Jahr habe ich von TheWhite mal einen Auszug vorgespielt bekommen. 10 Monate später erinnerte ich mich wieder daran. Jetzt zählt es zu meinen absoluten Lieblingsalben:

"Beethoven's Last Night"
von Trans-Siberian Orchestra

Ich bin kein Musikkenner. Entsprechend schwer fällt mir eine Rezension dazu. Dennoch trage ich mich schon einige Wochen mit dem Willen herum, dieses Werk hier vorzustellen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werde ich dem allerdings nicht gerecht. Und doch würde hier etwas fehlen, etwas, das mich ein Stück meines Lebens begleitet hat - zugegebener Maßen bisher nur ein sehr kleines, doch dafür umso intensiver. Nichts habe ich mehr gehört als diese Klänge, schon lange hat mich kein Album mehr so mitgerissen wie "Beethoven's Last Night".

Ich liebe Beethoven. Ich liebe Hardrock. Ich liebe Musicals. Eine Mischung aus allem kann nur grandios schlecht oder ein Meisterwerk sein. Trans-Siberian
Orchestra, ein amerikanisches Musikprojekt, welches aus der Metalband Savatage erwuchs, hat es meiner Meinung nach geschafft. In Hardrock- und Klassikelemente gehüllt erschufen sie ein Musical über die (fiktive) letzte Nacht des einzig wahren Ludwig van und dem Mythos seiner 10. Sinfonie.

Das Album erzählt eine Geschichte voller Zweifel und Ängste, voller Liebe und voller Erinnerung. Vom Teufelspakt bis hin zur verflossenen Liebe. Natürlich kann man das nicht auf ein einziges Musikgenre beschränken. TSO verbindet also gekonnt Orchester und Klassik mit grandiosen Stimmen, Chören und E-Gitarren zu
einem Rockmusical erster Güte.
Es finden sich instrumentale Metalstücke, neu interpretierte und altehrwürdige Beethovenmelodien neben den kräftigen Singstimmen
der musicaltypischen Erzählerstücke - es sei hier nur Patti Russo genannt, die vielen als eine der weiblichen Stimmen Meat Loafs (z.B. "I'd Lie For You") bekannt sein könnte. Im Übrigen findet sich auch ein Mozart-Einschlag, ist er immerhin ein Teil im Leben des Meisters gewesen.

Einzelnde Stücke besonders hervorzuheben empfinde ich hier als falsch. Das Album ist ein Gesamtwerk und sollte als solches nicht zerrissen werden. Allerdings genügten nur 30 Sekunden, um TS dazu zu veranlassen, 50 Euro in eine Konzertkarte zu investieren. Und damit sind wir im kommenden März Teil der ersten Europa-Tournee des Ensembles. Das Konzert wird die reine Musik noch toppen, scheint TS
O ja nicht mit einer Bühnenshow zu geizen. Die Tour trägt übrigens den passenden Titel "Beethoven's Last Night 2011".


Mittwoch, 25. August 2010

Römerkostüme selbstgemacht

Kinderferienlager. Woche5, Thema: Römer.

Im Vorhinein hatte ich irgendwie Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie das wohl laufen würde. In Gedanken sah ich knapp 90 Hanseln auf dem Hof in Bettlaken umherwandeln und so den Thementag in einer riesigen Pyjamaparty enden. I
Ich hatte jedoch nicht mit so viel kreativen und willenstarken Betreuern gerechnet. Das Ergebnis war mehr als nur gelungen. Es war grandios.


Die beiden Legionärskostüme wurden aus zwei Bettlaken, einem großen Stück Blech und einem größeren Stück Kunstleder gefertigt. Nicht zu vergessen genug Lederschnüre bzw. Paracord. Vier Nächte jeweils von 23:00h bis ca. 3:30h saßen wir in der Werkstatt oder den Bastelräumen und verbrachten die wenige "kinderfreie" Zeit mit Schleifen, Schneiden, Nähen, Sprühen oder Binden.
Im Prinzip war es einfach. Das Blech ließ sich gut flexen. Daraus also 4-5 Streifen geschnitten, geschliffen und mittels eines Feuerlöschers "maßgebogen". Löcher reingebohrt, dann noch mit Alu-Look-Lack besprüht, gebunden und fertig. Die Brust und die Bauchplatten wurden einfach intuitiv aneinandergefädelt und die Schulterstücke, leicht verjüngt geschnitten, mit zwei Löchern versehen, auf dem Brustteil festgebunden. Dann folgte noch ein Kunstledergürtel mit weiteren unterschiedlich langen Riemen als Lederschurz. Gleichzeitig diente dieser am Rücken zum Festzurren der Schulterteile. Auch der Gürtel wurde letztlich mit den Lederriemenimitaten angebunden. Um der Rüstung den letzten Kick zu geben, wurden Lederstücken kammartig eingeschnitten und an die Schulterstücken förmlich angenäht - etwas nach innen versetzt, damit sie gut fallen. Die Silberverzierungen sind lediglich Pappkreise, die silber besprüht und dann mit Heißkleber befestigt wurden.
Die Tunika (der Unterrock, wenn man so will) ist ein blau gefärbtes Bettlaken, welches mit zwei Ärmeln versehen wurde. Um dem ganzen einen weniger langweiligen Look zu verleihen, wurde jeweils noch ein schwarz-weiß gestreifter Stoffrand angenäht.
Der Umhang ist quasi ein Stück Filzdecke. An diese wurde silberfarbenes Geschenkband angenäht, um einen edleren Touch zu gewinnen. Die Brosche ist wenig spektakulär aus Pappe, Styropor, Draht und einer Sicherheitsnadel gefertigt.
Für die Sandalen wurde ein Schuh genommen, der für den Umriss der Sohle herhalten musste. Aus Kunstleder wurden dann für eine einigermaßen dicke Sohle zwei identische Stücke pro Seite geschnitten, dazwischen zwei Riemen und zwei größere Stücken für den Spann eingelegt und alles miteinander vernäht. Das Nähen war eher ein Fädeln von Paracord-Mantel durch gestanzte Löcher. Dann noch ein formschönes Stück Kunstleder als Beinschiene und intuitiv hochgebunden.
Der Helm schien mit das Schwierigste zu werden, da lange nicht klar war, wie wir das Problem der Rundung lösen sollten. Dann fiel unser Blick auf einen Gummiball. So entstand letztlich aus einem halben kik-Diskont-Ball und ein paar kleinen Blechstücken das letzte Stück des Kostüms. Die notwendigen Blechstücke - Stirnstück, "Kotletten" und Nackenstück - wurden wieder einfach an den halben Ball gefädelt und das alles danach als Gesamtstück lackiert. Zum Schluss noch einen Besen in drei kleine Teile zersägt und mittels kleiner Holzschrauben und Unterlegscheiben auf der Oberseite befestigt. Fertig.

Die Idee für den Standartenträger kam erst relativ spät, die Umsetzung eigentlich auf den letzten Pfiff. Das Ergebnis lässt sich aber sehen, finde ich. Der Kopf des Wolfes ist im Prinzip ein grob geschnittenes Stück Styropor. Als Fell musste ein altes Steinzeit-Höhlenmenschkostüm herhalten. Im Grunde wurde das schlicht drüber gezogen, mit allerlei Klebe- und Stichnadeltechniken fixiert. Dann noch ein Stückchen als Ohr und fertig war das Grundgerüst. Nun fehlten noch Kleinigkeiten. Als Auge wurde ein honiggelber Dekostein mit aufgemalter Pupille verwendet. Abgesetzt wurde es mit kleinen Stücken eines grauen Waschlappens. Die Nase müsste aus Kunstleder sein. Dann noch Zähne aus Pappe geschnitten bzw. aus Stöckchen geschnitzt, ins Styroporskelett gesteckt und fertig ist der Wolfspelz.
Die Standarte ist schlicht aus einem gefärbten Stück Bettlaken mit ein paar goldenen Fäden, ein paar bemalten Blechkreisen, einem Pappadler und 1,5 Besenstielen entstanden.

Das Gewand des Kaisers ist relativ simpel als Tunika genäht, der Umhang ist ähnlich der Legionärsvariante mit einer Borte versehen. Der Lorbeerkranz wurde aus Pappe und Draht gebastelt. Dazu wurden Lorbeerblätter als Schablonen ausgedruckt, die daraus resultierenden Pappstücke auf einen verdrehten Doppeldraht mit Heißkleber fixiert. Danach ein wenig Bastelkleber für die Blattadern aufgetragen. Abschließend mit Goldfarbe bespüht und mit einer Schleife aus Dekoband verziert.

Auch wenn der Römertag als solches sicherlich nicht zuletzt des Regenwetters wegen zu wünschen ließ, wir waren so schick wie noch nie bei irgendeinem Thementag. Und das nicht nur weil wir (immernoch) so stolz wie noch nie auf unser Outfit waren.
Ein Riesendank geht an alle Beteiligten: Anja fürs Nähen, Christian und M. für die Metallverarbeitung, TS fürs Fädeln, sman für den Wolf, Cheffe fürs Material und Werkzeug. Es ist immer wieder erstaunlich, was man schaffen kann, wenn man die Kräfte bündelt, zusammenarbeitet und sich immer wieder gegenseitig motiviert. Es war sicherlich die härteste und schlafloseste Ferienlagerzeit meines Lebens, aber es hat sich gelohnt. Mehr als einmal witzelten wir, unser Studium aufzugeben und professionell Rollenspielerkostüme zu fertigen. Wir lernten in diesen Tagen Lederverarbeitung und Schustern, Rüstungsbau und übten uns im Maßschneidern *gg* Es hat unglaublichen Spaß gemacht. Danke.

Montag, 23. August 2010

Miniatur-Berlin (Update)

Auch wenn spreeblick sagt, das hätten vermutlich schon alle Blogs verlinkt, hab ich es da gerade zum ersten Mal gesehen. Und für phantastisch genug für meinen Blog befunden :)

Wirklich sehr sehenswert, vor allem in HD und Fullscreen.

Little Big Berlin from pilpop on Vimeo.



Update (28.08.2010):
Aus gegebenen Anlass mache ich nochmal explizit darauf aufmerksam, dass es sich bei den Aufnahmen um die Realität handelt und nicht tatsächlich um eine Miniaturwelt. Bei dem Video geht es genau um die Kunst, etwas so zu filmen, dass es wie eine Modellwelt wirkt. Den Effekt nennt man Tilt Shift und wird durch eine starke Fokussierung, bzw. eine nachträgliche Unschärfung an den Rändern hervorgerufen. Verstärken lässt sich das dann durch eine starke Sättigung und in diesem Falle durch eine Beschleunigung der Szene.