Mittwoch, 28. April 2010

Werbung. Werbung? (Update)

Keine Ahnung, was mir das Plakat sagen will, aber irgendwie isses witzig... Vielleicht genau wegen seiner Aussagenlosigkeit...


Update (22:07h):

Wie mir vorhin mitgeteilt wurde, handelt es sich um BSR (Berliner Stadtreinigung) Werbung. Und wie mein Informant schon meinte: Warum macht die BSR in Berlin Werbung?

Listening To:

Guano Apes - Planet Of The Apes, Best Of

Dienstag, 27. April 2010

Ich hatte mal einen Turtles-Mitgliedsausweis

Wow, das war wohl das abgefahrenste, blödeste und zugleich irgendwie coolste Kinoerlebnis des Jahres. Und ich habe "Männer die auf Ziegen starren" gesehen (dessen Dialoge nichtsdestotrotz ungeschlagen sind)...

Irgendwo habe ich was von einer Mischung aus "Spiderman" und "Kill Bill" gehört. Dem stimme ich nur bedingt zu. Meiner Meinung nach gehört da noch eine Prise "Mr. & Mrs. Smith" rein und das alles muss man kräftig umrühren unter Beigabe von "Die Nacht der lebenden Loser". Das Gericht schmeckt dann wie "Kick-Ass". Nur anders.
Viel Blut, etwas weniger Gefluche und Teddybären. Das in etwa entspricht der Kurzfassung dieses Films. Quietschbunt und brutal. Nur nicht so ganz brutal. Eher dezent zu viel, aber doch noch witzig. Oder so. Nein, ich hab sehr viel Spaß gehabt.

Natürlich gehört zu einem solchen wahnwitzigen Film auch ein wahnwitziger Soundtrack. Wenn man während einer Kampfszene den "Tra La La" Song von Banana Splits hört, weiß man, man sieht etwas ... spezielles :) Auch sonst war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Ich werd da mal demnächst reinhören. Klingt nach einer sehr interessanten Compilation.

Ich fand den Film großartig. Also jetzt nicht so im Sinne von grandios, meisterhaft, kunstfertig, mehr so im Sinne von unterhaltsam, trashig, genial. Im Prinzip also verdammt empfehlenswerter Scheiß.

Donnerstag, 22. April 2010

Neulich des Nachts (Version 2)

Der erste Bericht war schlecht und unwürdig des Erlebnisses. Ich schiebe das mal auf die totale Müdigkeit zum Zeitpunkt des Schreibens. Dafür folgt nun die absolute Entschädigung, viel Spaß.

(23.04.X)


Das Telefon klingelte. Gerade wollte er es abstellen, sich schlafen legen. Der Tag war hart und anstrengend. Der kleine Multi eben trug auch nicht gerade zur Besserung seines Erschöpfungszustands bei. Durch die Gegend gescheucht von einem Blatt Papier. Er wollte nur noch schlafen. Das Telefon klingelte.

Als er 12.00h morgens aufstand schien es ein ganz normaler Tag zu werden. Wie so oft wurde das Frühstück durch eine Portion Nach-Schlaf ChillOut ersetzt, dann das erste von vielen Malen am Tag das Postfach gecheckt und aus Bequemlichkeitsgründen, die irgendwas mit zusätzlichem Abwasch und längerer Schlafphase zu tun haben, der nur imaginäre Kaffee getrunken.
Wie so oft lenkte S seine ersten Schritte gen Bus. Die Gedanken beim Wetter sowie bei der Entscheidung, ob es sich als sinnvoller erwies, während der Vorlesung, die er sowieso nur noch zum Teil hören würde, seine Stifte zum zweitausendsten Mal auf Cartoonfähigkeit hin zu testen oder lieber einen Mystery lösen, der vielleicht zu trivial sein würde um eine Vorlesungsstunde lang Konzentration bei dem staubtrockenen Stoff heucheln zu können, welcher mit einem Eifer serviert wurde, der so glühte, dass das Tiefkühl-CordonBleu in S' Kühlschrank dabei eines Kältetods sterben könnte. Oder das Rätsel würde viel zu hart, was definitiv in ähnlich schneller Zeit in Resignation und damit dem Zwang des Zuhörens enden würden. Cartoons klangen gut.

Die Uhr an der Wand des Zimmers war der festen Überzeugung, der aktuelle Tag befände sich auf seiner Zielgeraden als S von der Tour nach Hause kam. Der Tag erwies sich allen Chancen zum Trotz tatsächlich als sehr normal. Die latente Langeweile am Morgen und der Cache am Abend. Selbst die Cartoonfiguren bedurften keines weiteren Gedenkens, da sie sich in Wahrheit nie materialisierten. S hatte, wie so häufig in den letzten Semestern, nicht den Hauch eines Stück Papiers bei sich getragen und musste aufgrund dessen in die Faszination von vollautomatischen und garantiert total interessanten Dingen eintauchen, die er zwei Minuten später sowieso wieder vergessen hatte.
Noch ein allerletztes Mal Mails checken. Noch ein letztes Mal den Kopf durchkramen ob nicht doch etwas darin klingelte und es vielleicht nicht doch einen Grund gäbe, noch ein paar Minuten seines Lebens völlig sinnlos vor dem Monitor zu verschwenden, bevor er den Rechner herunterfuhr. Klingelte? Etwas klingelte tatsächlich. Natürlich, das Telefon. Der Anruf vorhin. Ein Bekannter wollte etwas wissen. S kramte weiter und fand in einer der finstereren Ecken seines Gedächtnisses ein abgegebenes Versprechen. Irgendwas mit helfen. Ja genau, bei einem Cache. Irgendwie ein neuer Mystery von P.

Erfreut, tatsächlich einen Grund gefunden zu haben, klickte S mit seiner Maus und ließ seine Tastatur singen. Töne um Töne entlockte er ihr bis...

Er wurde zum Agenten. Agent S-42. Angestellt bei der International Geocaching Security Agency. Eine innere Ruhe bemächtigte sich nun seiner. Routine. War er nicht der schnellste Codeknacker der Agency? Zumindest hatte er Gerüchte in den Pausenräumen vernommen. Ehrfürchtiges Gemurmel und auf sich gerichtete Blicke. Die scheinbar sinnlosen Buchstaben auf dem Papier fingen an sich zu bewegen. Der Auftrag kam von ganz oberster Stelle. Er hatte höchste Priorität. Die Buchstaben bewegten sich heftiger, sie tanzten förmlich. Immer klarer wurde das Bild. S-42 war hellwach. Andrenalin pulsierte durch seine Adern. Schnell und sicher entwirrte er den Text Stück für Stück. Die Buchstaben schwankten und sprangen quer über das Papier. In einer Stufe höchster Ekstase angelangt, stoppten sie urplötzlich. Ein Blick des Codeknackers genügte um zu wissen, was zu tun war.

Das Telefon klingelte noch immer. Mürrisch betrachtete er das Gerät. Die Müdigkeit hatte einen Grad erreicht, der eigentlich keine andere Aktion als Schlafen duldete. Dennoch, was konnte ihn jetzt schon noch davon abhalten? Ein Telefongespräch sicher nicht. Er nahm ab.

Als Agent M-23 wieder auflegte war von seiner Müdigkeit nichts mehr zu spüren. Sein Partner hatte einen Auftrag erhalten, der keinen Aufschub gewährte. Seine Qualitäten waren gefragt. Unzählige Male zuvor hatte er diese Situation in Gedanken durchgespielt, einige Male sogar geübt. Doch dies war keine Übung. Wenn er versagte, würde keiner kommen und ihm ein Trostpflaster schenken. Niemand würde sagen, er solle es beim nächsten Training noch einmal versuchen. Dies war die Realität, blutiger Ernst. So schnell wie möglich sprintete er zum Kleiderschrank. Hemd, Krawatte, Handtuch. Dann warf es sich gegen die leicht klemmende Geheimtür dahinter. Taschenlampe, Elektroschocker, Klaviersaite und Bärenfalle. Alles verstaut hechtete er in die langsam einschlafende Stadt hinaus.

Agent S-42 hatte den Fiat Punto IGSA-Special schnell ausgemacht. Am anderen Ende der Stadt. Die Zubringer-Shuttles schienen ein Wettrennen gegen die Mäuse ihrer Gleisanlagen zu führen. Die Zeit drängte. S-42 starrte auf seine Uhr. Ein Wunder, dass die sich bequemten, überhaupt noch eine Runde zu drehen.
Am Hangar angekommen reichte ein professionelles Nicken zur Bestätigung, dass auch Agent M-23 bereit war. Für ihn ging es in die heiße Phase. Ein Blick auf das Handgelenk seines Partners reichte aus, um S-42 dessen Unruhe zu zeigen. Nichts sagen. Professionell bleiben. M-23 war früher Fluchtwagen gefahren, wie kein anderer. Warum war er dann so nervös? Vielleicht hatte er Respekt vor den Minen und Raketenwerfern. Konnte er sich nicht vorstellen, Agent M-23 war ein Topfahrer. Er richtete seine Gedanken wieder auf die Sekretärin gegenüber, bestach sie noch schnell mit einem Hunderter für ein Rendez-vous irgendwo am anderen Ende seines Terminkalenders, bevor er sich die Zündchips für das Auto krallte.

Der Sportwagen durchbrach die Ruhe der frühen Morgenstunden mit einem Reifenquietschen, als er auf die Hauptstraße bog. Irgendwo klingelten sicher die ersten Wecker. Nicht für die beiden IGSA-Agenten. Sie waren schon hellwach und hochkonzentriert. S-42 ging gedanklich das Agentenhandbuch durch, M-23 liebäugelte mit den roten Abschussvorrichtungen. Ja, er ging sogar so weit, sich an der schrecklichsten aller sich an Bord befindlichen Waffen zu schaffen zu machen und betätigte die Schlagerjukebox-Schockwellenanlage. Augenblicklich verabschiedete sich auch der letzte Rest von Alltagsgedanken aus den Hirnen der beiden Agenten. Leer gepustet von einer Mischung aus Modern Talking und einer schlechten Kopie von Madonna. Nur noch der Auftrag krallte sich fest, nur noch die Mission vor Augen. Jetzt galt alles oder nichts. Sie durften nicht versagen.

Das Dorf lag da wie sie es von früheren Missionen her kannten. Verschlafen und in kühle Frühlingsluft gekuschelt wie ein kleines Kind in seine Decke. Die Scheinwerfer des Agentenmobils durchschnitten die Dunkelheit und gerade als Nena einen letzten verzweifelten Aufschrei durch den Schallschocker jagte, entschied sich eine schwarze Katze von rechts zu einem Selbstmord. Allerdings schien Mathematik nicht so recht ihr Ding gewesen zu sein, denn sie verschätzte sich und verpasste das Auto um ein gutes Stück. Auf der anderen Seite würdigte sie den Versuch nicht einmal eines Blickes. Schien nicht ihr erster gewesen zu sein.
Agent S-42 hingegen rutschte leicht beunruhigt auf dem Beifahrersitz hin und her. Es war schon die dritte schwarze Katze von rechts. Eigentlich wollte er seinen Partner nicht beunruhigen, doch nach der zweiten hatte er vorsichtshalber schon einmal gedanklich in seinem Agentenhandbuch geblättert, im Kapitel "274.3 Absurde Aberglaubitäten angewandt". Kurz vor dem Ziel die Nummer drei. Ja, er hatte nun wirklich ein Recht, beunruhigt zu sein. Verdammte Katzen.

Ein letztes Mal noch heulte der Motor auf. Mit einer gekonnten Handbremsenwende brachte Agent M-23 den Wagen zum Stillstand, nicht ohne noch einmal die inzwischen leere Minenklappe zu betätigen. Er liebte den Sound. Überhaupt hatte er in der Zwischenzeit sichtlich Spaß an seinem beräderten Spielzeug gefunden. Beinahe etwas wehmütig öffnete er die Tür, stieg aus und machte sich bereit für den Einsatz. Die Sportschuhe aus, die Kampfstiefel an. S-42 beobachtete die Szene ungeduldig. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Ein letztes Mal noch testete er die Photonenstrahler, ein letztes Mal noch streichelte er über sein Kampfmesser. Wer weiß, was ihm auflauern würde.

Das Gelände war der reinste Albtraum. Nur ein Blick der beiden reichte aus, um das zu wissen. Und noch etwas wurde ihnen bewusst. Ja, die Erkenntnis traf sie mit der Wucht eines heranrasenden LkW, dessen Hirschfänger ziemlich deutlich zeigte, dass er seinen Namen durchaus zu Recht trug. Sie wussten, es war schon einer vor ihnen da gewesen. Oder etwas. Oder viele Etwasse. Etwas von grundauf Böses. Dass es sich dabei um Menschen handeln konnte, schlossen die beiden aus. Es schien düsterer. Vielleicht hatten sie Arme und Beine wie ein Mensch, sie mögen sich auch so bewegen. Aber denken taten sie, was auch immer, offensichtlich auf eine schwer zu beschreibene Art - böser.
Vorsichtig bewegten sich die Agenten vorwärts. S-42 summte gedanklich die Melodie von MacGyver. Es erheiterte ihn. So konnte er die bedrückende Stimmung neutralisieren, wieder klarer denken. Der Spezial-Photoner lag ruhig in seiner Hand. Nichts ließ auf seine Anspannung schließen. Dann begann er, Photonen zielscicher zu verschießen. Stück für Stück reinigte er damit die von Düsternis verseuchte Waldluft. Auch M-23 hatte damit zu tun.
Dann ein Funken. Etwas blitzte auf. Es war unheimlich. Die Agenten blieben stehen, lauschten, witterten. Ein Funken. Diesmal an anderer Stelle. Reflexartig warfen sich die beiden ins Gebüsch. Sie brauchten Deckung. Dann zogen sie erneut ihre Strahler, Todesmodus. Ein Photonengefecht folgte, dass sogar jenen großartigen Szenen aus dem Fernsehen die Ehrfurcht auf die Stirn getrieben hätte. Der erste Feind schien erledigt, vorsichtig und leise krochen sie weiter. Keinen überflüssigen Laut. Selbst die Melodie im Kopf des Codeknackers schien den Atem anzuhalten.

Auf einmal schien die Luft zu brennen. Wie aus dem Nichts wurde geschossen. Nicht vereinzelt und zaghaft wie bisher. Es kam von allen Seiten. Auf den ersten Blick chaotisch, entbehrte es jedoch nicht einer gewissen Ordnung. M-23 warf sich mit einer eleganten Hechtrolle auf den erstbesten Gegner, als S-42 noch versuchte, die Anführer auszumachen. Schon der zweite Feind ging zu Boden, als auch der Codeknacker seine Deckung verließ und seine Strahler arbeiten ließ. Strahl um Strahl zuckte aus der Waffe. So langsam konnte man daran denken, dass die Agenten auch diesmal mit einem blauen Auge davon kommen könnten.
Und dann herrschte auf einmal Stille. Um sie rum zuckten noch vereinzelt zaghafte Blitze, aber nichts lebensgefährliches. Es gab nur noch sie, die Agenten - und die Rebellenführer. Diese hatten scheinbar eine monoenergetische aber präzisere Version der Waffen ihrer Untergebenen. Doch auch diese ruhten. Entfernt raschelte ein Reh. Irgendwo wagte es ein besonders übermütiges Blatt, sich von seinem Ast zu lösen. Nur noch sie. Die Sehnen zum Bersten angespannt.
Irgendwo war sicherlich zwölf Uhr mittags.
Ein geheimes Zeichen und die Agenten sprangen wie ein Mann auf die überraschten Gegner. Schon am Boden liegend, bevor auch nur ein Nerv schnell genug war, das Gehirn des Gegners zu benachrichtigen, fesselten flinke Finger deren Handgelenke. Sie waren außer Gefecht, und viel zu verdutzt, um auch nur eine der Fragen falsch zu beantworten. Agent S-42 wusste, wie man zu seinen Antworten kam. Er lächelte zufrieden in sich hinein. Die IGSA-Agenten waren augenscheinlich in Sicherheit, vorerst.

Fast zu spät entdeckten sie ihren Irrtum. Es gab mehr, viel mehr. Wieder wurde auf sie geschossen und wieder gab es einen Zwischenposten. Als sie sich zu diesem durchgekämpft hatten, erkannten die Agenten das erste Mal die wirkliche Raffinesse ihres Gegners. Die Sprengfalle riss S-42 um ein Haar in Stücke. Im allerletzten Augenblick erkannte Agent M-23 die Gefahr und entschärfte den Sprengsatz mit schnellen, geübten Handgriffen.
Nun galt es, noch vorsichtiger vorzugehen. Langsam nur, sehr langsam arbeiteten sie sich durch das Unterholz, immer die nächste Deckungsmöglichkeit suchend. Vollste Konzentration. Immer den Blick schweifen lassend. Hin und wieder zuckte ein Photonenstrahl auf und erhellte die sonst beinah vollkommene Dunkelheit.

Es traf sie wie ein Blitz. Die Dunkelheit war nur noch beinahe vollkommen, nicht mehr gänzlich. Sie waren zu langsam. Der Feind hatte sie eingeholt. Und nun hatten sie es nicht mehr mit kleinen Photonenstrahlern zu tun. Und das hieß auch, dass sie es nicht mehr mit den Versagern dahinter zu tun haben würden. Vermutlich waren die Agenten ihnen mittlerweile zu dicht auf den Pelz gerückt. Die Rebellen holten zu einem schrecklichen, alles vernichtenden Anschlag aus. Scheinbar war der letzte Kerl, den sie zum Sprechen gebracht hatten, doch nicht mundtot. Sie hätten ihn doch ertränken sollen wie eine räudige Katze. Nun hatte er ihnen die Gott verdammte Apokalypse auf den Hals gejagt. Woher hatten diese Typen nur so ein Monstrum von Waffe? Der ganze Himmel hinter ihnen war erleuchtet vor Strahlung. Und es kam immer näher. Hier würde kein Kampf helfen. In keinster Art und Weise. Selbst S-42s Mikado-Künste würden hier wohl versagen. Es half nur eines: Rennen!
Sofort warfen die Agenten all ihre Vorsicht in jene unbekannte Ecke, in der auch alte Kugelschreiber landeten und sprinteten los. Sie wussten, es war nicht mehr weit. Sie hatten alle Informationen herausgepresst, herausgeprügelt, herausgespült und herausgewürgt. Sollten sie dennoch scheitern? So nah vor dem Ziel? Das Monster war schneller. Die Distanz schrumpfte. Es waren nur noch wenige Meter. Nichts stellte sich ihnen in den Weg. Die Rebellen schienen sich ihres Sieges sehr sicher. Sie ließen sie rennen.

Und dann standen sie vor dem Tor. Es tauchte so unvermittelt vor ihnen auf, dass S-42 einfach ungebremst dagegen rannte. Doch es rührte sich nicht. Kein Stück. Rütteln, treten und verfluchen, selbst flehen und einschmeicheln. Es half alles nichts. Das Licht wurde heller. Sie hatten keine Zeit mehr. Panik drohte sich ihrer zu bemächtigen. Agent S-42 atmete tief durch. Einmal, zweimal und ein drittes Mal. Es galt einen kühlen Kopf zu behalten. Und dann sah er das kleine unscheinbare Ding. Er näherte sich ihm. Ein subtransveraler Torschließer. Nur ganz wenige Leute konnten den Code zur Öffnung knacken. Nur ganz wenige, ihm eingeschlossen. Algorithmen schossen durch seinen Kopf, das Licht auf sie zu. Seine Finger tanzten über die Oberfläche. Gleich hatte er es. Die Strahlen waren schon spürbar. Die Panik kam zurück. Die Finger fingen an zu zittern. M-23 presste sich an das Tor, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Angstschreie. Angstschreie, die S-42 überhörte. Noch zwei Zahlen. Noch eine. Klick.
Sie fielen mit der buchstäblichen Tür ins Haus. Der Knall der zugeworfenen Tür hallte noch nach als die Strahlen sie nur Augenblicke später wieder erbeben ließen. Sie hielt stand. Freundenschreie der Erleichterung rannten dem Knall hinterher und veranstalteten vermutlich in anderen Gefilden wilde Orgien miteinander. Die beiden Agenten fielen sich in die Arme. Ein schneller Blick zeigte ihnen, dass hier seit langer Zeit keiner mehr war. Ja, sie waren vermutlich sogar die ersten Menschen an diesem Ort. Die...

...Realität holte die beiden ein. Erschöpfung. Müdigkeit. Freudentaumel. Die Erstfinderurkunde in Ts Hand war ihnen gerade mehr Wert als alles Gold der Welt. Nichts, aber auch rein gar nichts vermochte ihnen diese Freude nehmen. Zwar hatten sie gerade eine Nacht durchgemacht wie alberne Teenager, die gerade die Kontrolle über ihr eigenes Leben ihren Eltern entrissen hatten. Zwar mussten sie in wenigen Stunden arbeiten und eine Vorlesung überstehen. Doch das war es Wert. Das folgende Frühstück zurück im Dorf entschädigte sie ein wenig, und erst Recht der völlig perplexe und ungläubige Blick des Owners, der etwa dem eines Menschen entsprach, der gerade entdeckt hatte, dass seine Mutter ein Alien ist und auf Tütüs mit rosa Herzchen steht. Es war grandios. Unnötig zu erwähnen, dass T die Vorlesung natürlich nicht überstand und dass auch die arge Strapazierung der Verkehrregeln seitens des Taxifahrers das Verschlafen von S' Referat nicht einmal ansatzweise mehr wettmachen konnte. Trotzdem, das war es Wert. Danke.

Mittwoch, 21. April 2010

Fantastisch

Im Schloss ist gerade eine kleine Ausstellung:

Ich finds neckisch, wenn Einkaufszentren oder dergleichen ihren Platz kreativ nutzen. Am besten macht es immernoch der Potsdam Hbf., finde ich *an die Dino-Ausstellung vor Jahren denk*. So bekommen Fotografen, Bildhauer und andere Künstler Gelegenheit, sich einem großen Publikum vorzustellen. Oder wie in Köln, die Lego-Ausstellung. Super Sache das.

Im Schloss wird dem versnobten Gutbürgern mal ein wenig Mythologie näher gebracht, mit Entstehungsgeschichten und so. Wirklich hübsch. Nicht umwerfend, aber hübsch :)

*drachidrachidrachili*

Donnerstag, 15. April 2010

Neues Suchtmittel

Zwischenzeitlich dachte ich schon, meine neue Droge nach Haribo Pico-Balla wäre Rittersport Olympia. Super Zeug das. Aber jetzt habe ich noch was besseres gefunden, im gleichen Regal:

*sabber*

Mittwoch, 14. April 2010

Das wahre Gesicht des Web 2.0

Zitat des Tages (via Spreeblick):

Heute ist die digitale Technologie so weit fortgeschritten, dass sie uns nicht nur erlaubt, die alte Unordnung ohne Abstriche in den Computer zu übernehmen, sondern sie weit zu übertreffen. (…) Ziel der Entwicklung ist es, die Unübersichtlichkeit zu universalisieren. Jeder soll alles von überall aus durcheinanderbringen können. In Echtzeit.

Und nein, ich habe weder den einen noch den anderen Artikel im Ansatz gelesen oder war gar auf der re:publica. Ich fands einfach nur so sehr nett *gg*

Das theoretische Wunder (Update)

Ich war heute arbeiten, danach habe ich meinen täglichen Cache mitgenommen, dann eine Portion Nudeln, danach ab in die Uni.

Und dann habe ich das Grinsen AB-SO-LUT nicht mehr aus meinem Gesicht bekommen. Letzten Donnerstag habe ich (wohlgemerkt mitten in unserem Urlaub) die Nachklausur zum Horrorfach "Höhere Algorithmik" (theoretische Informatik) geschrieben. Ich schrieb ja damals von der grandiosen Probeklausur. Naja, die Klausur im März habe ich dann doch nur gerade so mit 4,0 bestanden. Also stand fest, ich würde in die Nachklausur gehen. Verbessern ist möglich, schlechter kanns nicht werden. Und dann hab ich vorhin das Ergebnis gesehen. Haltet euch fest! Ich bin jetzt bestimmt voll das Genie. 1,7 (mit einem halben Punkt an der 1,3 vorbei)! Ich! In theoretischer Informatik! W0000000t!!!
Damit war dies das stressigste Semester des Studiums. Und das mit Abstand erfolgreichste. Von 6 Fächern 5 mit einer 1 vorm Komma abgeschlossen, davon 3 mit 1,0. Mannmannmann...
Ein großer Dank geht an starfrog, das wahre TI-Genie! Danke für die Geduld bei meinen Hausaufgaben. :) Hast was gut bei mir.

Zur Feier des Tages bin ich dann gleich mal zum ersten Mal seit September zum Training gegangen und "locker" mitgespielt. Naja, mein Rücken hat mich von meinem Höhenflug wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Momentan bin ich noch optimistisch, dass das normale Untrainiertheit war, was mich da irgendwann störte... Hoffentlich...

Update (28.04.2010):
Ich habe den halben Punkt tatsächlich auch noch bekommen. Heißt also 1,3 in Höherer Algorithmik. Und damit Viertbester von >120 Teilnehmern. *froi*

Sonntag, 11. April 2010

Bessercacher (Update)

Aber trotzdem hatten wir (P, TS und meine Wenigkeit) einen schönen Cacher-Urlaub. Mit dem Ziel, nur Qualitätscaches anzugehen. Caches, für die man Zeit und nicht den Zeitdruck braucht. Caches, die liebevoll gemacht sind oder schöne und weiter entfernte Orte zeigt. Caches, für die man eine besondere Ausrüstung braucht.

WARNING: Spoilers may be included!

Wir sahen in den 1,5 Wochen so viele geniale und erstaunliche Sachen und Orte, dass es müßig wäre, sie alle aufzuzählen. Wir sahen LostPlaces, die ganze Bildbände füllen würden, stattdessen aber vom Abriss bedroht sind. Andernorts hangelten wir uns des nachts von Reflektor zu Reflektor und verfluchten und hassten den Nachtcache, nur um uns an dessen Ende vor Freude in den Armen zu liegen und diesen unseren neuen Liebling zu nennen. Die Tour war gepflastert mit handwerklich grandiosen Cachebehältern, dass es nur so eine Freude war. Traddytour mit Regenrohrcaches? Nie wieder.

Empfehlen können wir also den Nachtcache "Merlins Wald bei Nacht" bei Hoyerswerda. Stunden der Freude, Stunden der Verzweiflung. Unglaubliches Erlebnis.

Ein weiteres besonderes Highlight war die "Stadt im Wald", eine völlig autarke Sowjetstadt mitten im Nirgendwo (kurz hinter Vogelsang bei Templin). Nach 1,5km Moorgebiet taucht vor einem ein Stadttor auf, mit Hundehütte und Wachhäuschen. Dahinter befindet sich eine Geisterstadt mit Café, intakter Turnhalle inklusive kaputtem Basketball, einer Grundschule, in der noch das russische Alphabet in einem Raum hängt, einer Hochschule, einem Kino, einer Fabrik mit Webstühlen und Kantine, sowie einem Waschsalon. Natürlich dürfen etlige Wohnhäuser nicht fehlen. Unter Denkmalschutz sollte man dieses Stück deutsch-russischer Geschichte stellen, anstelle dessen Rückbau beschließen. Schade darum.

Zu guter Letzt haben wir mit einer Strickleiter einen Baum bezwungen, bei einem Ruderausflug den Rücken ramponiert und mich samt Handy (R.I.P.!) versenkt. Und wir hatten am letzten Tag zum Glück das Pech, dass es keine Tretboote auszuleihen gab, weswegen wir uns für ein Motorboot begeistern ließen, was uns zu einer 25km Wassercache-Tour befähigen sollte.

Was für ein Urlaub. Danke euch beiden!




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PS: Dies war wohl vorerst der letzte Geocaching-Beitrag in nächster Zeit, da morgen die Uni wieder losgeht. Also ja, es gibt auch noch andere Themen hier ;)

Update (12.04.2010):
Aufgrund der positiven Resonanz und einigen Bitten habe ich mal ein Online-Album mit den "Stadt im Wald"-Bildern erstellt. Allerdings völlig unbearbeitet (von diversen entfernten HardCore-Spoilern abgesehen) und unbetitelt. Viel Spaß damit.
>> zum Album

R.I.P. "Bw Pankow"

Hallo.

ich möchte an dieser Stelle eine Beschwerde einreichen. Es war dir bewusst, dass wir eine relativ aufwändige Cacheinstallation am Bahnbetriebswerk aufbauten. Der Großteil dessen steht auch. Ich verstehe nicht, dass es sein kann, dass du dann einen Cache publizieren kannst, der genau in das Gelände fällt. Ich bin maßlos enttäuscht von solch einer Reviewerarbeit. Klar habe ich Fehler gemacht in der reinen Formalität. Es ist mein erster Cache und ich kann ja nur lernen. Ich habe mich blind auf dein Vertrauen und deine Hilfe verlassen. Wir haben Stunden und Geld investiert um dort einen schönen LP-Multi draufzusetzen. Dass du diese materiellen und immateriellen Werte derart zunichte machst, ist unbegreiflich. Vor allem, weil ich mir die Mühe gemacht habe, dir in 7000 Zeichen und stundenlangen Detailskizzen zu erläutern, was wir vorhaben. Wir bekamen von dir grünes Licht. Die Installationen sind so gut wie abgeschlossen, morgen wollten wir fertig sein. Einige Stationen gingen eben nicht so schnell hinzubauen. Jedenfalls nicht so schnell, wie ein "Zähle die Fahrspuren"-Cache. Ich bin maßlos enttäuscht, so eine Tat ist wirklich nicht die eines gewissenhaften Reviewers.

Hochachtungsvoll, S-Man42

So endete heute der Traum des ersten eigenen Caches für TS und mich.




Vor etwa drei Wochen fiel mir das verlassene Gelände (LostPlace) vom ehemaligen Bahnbetriebswerk Pankow-Heinersdorf auf. Cacher lieben LPs aufgrund ihrer Fülle von Versteckmöglichkeiten, ihrem Entdeckungspotential sowie der Spannung des "Halbverbotenen" durch das Betreten dessen. Sofort war für mich klar, dass dies genau die Location für meinen allerersten Cache sein sollte, da sich dort noch keiner befand.

Ich stellte also eine Anfrage an das zuständige Kommitee (die Geocaching-Reviewer, deren Aufgabe in der Begutachtung von Caches und auf Einhaltung von Regeln, wie etwa den Abstandsregeln zu anderen Caches, besteht), beschrieb ihnen unsere Ideen und bat um Auslegungserlaubnis. Erst auslegen und dann auf das OK zu warten, wäre ein nicht zu unterschätzendes Risiko, welches sehr viel Arbeit und Unkosten zunichte machen könnte.

Nach einigem Hin-und-Her, welches seitenlange Erklärungen und Skizzen beinhalteten, bekamen wir grünes Licht. Es ging an die Detailplanung und das Aufbauen der ersten Stationen - bei anderen mussten wir auf spezielles Material warten. Die Fertigstellung sollte morgen oder übermorgen erfolgen.

Und dann flatterte ein Aufschrei ins Haus. Der zuständige Reviewer hatte gestern abend einen anderen Cache auf dem Gelände veröffentlicht, der es uns unmöglich machte, unseren weiter zu halten. Der Cache, seines Zeichens (verzeiht den Ausspruch, aber anders ist es nun einmal nicht zu nennen) ein hingerotztes Etwas, welches sich damit ziehrt, dass man Fahrspuren einer nahe gelegenen Straße zählen und die Uhrzeit einer nicht zu übersehenden Uhr ablesen soll, um die finalen Koordinaten errechnen zu können. Klar, kann der Owner nichts für die offensichtliche Unfähigkeit des Reviewers, aber das macht es nur noch umso schlimmer.

Wir planten einen 14-Stationen-Multi. Es sollte Kletteraktionen geben, es waren Interpretationen von Piktogrammen notwendig, es mussten Schrauben gezogen werden, um eine Karte lesen zu können, es war eine Laserpointer-Installation geplant, die zum nächsten Punkt deutete. Es wurden Hinweise in einem Schalter untergebracht, die man nur lesen konnte, wenn man den Kasten aufschraubte und dann den Schalter umlegte; dafür haben wir diesen sogar mit nach Hause genommen und komplett aufgeschraubt, damit der Hinweis eingebaut werden konnte. Es sollte Wasser- und Stromleitungen gefolgt werden, Silhouetten erkannt, sowie ein Angelhaken eingesetzt werden. Wir haben ein schematisches Holzmodell des Geländes gebastelt, welches den Sucher weiter führte. Und schlussendlich würde der Final so versteckt, dass man die Drehscheibe mit einer Kurbel bewegen müsste, da diese dann an der richtigen Stelle einen Schacht freigab. Sogar die sonst übliche "Erstfinderurkunde" sollte mehr sein als ein Papierfetzen. Die Idee einer gravierten Spielzeuglokomotive geisterte in unseren Köpfen.

Aber nun existiert auf dem Gelände ein "Zähl die Fahrbahn"-Cache, der alles blockiert. Wütend bin ich aber auf den unfähigen Reviewer. Warum gibt es diese Menschen eigentlich, wenn sie nicht über solche Sachen wachen? Er wusste genau, was dort entsteht. Zumindest wüsste er es, wenn er sich meine Ausführungen angeschaut hätte. Was er eher nicht getan hat, wie ich denke. Immerhin wurde nicht eine meiner dort gestellten Fragen beantwortet. Ich bin so stinksauer auf diesen Menschen. Der materielle Schaden ist zwar da, hält sich aber in Grenzen. Aber der immaterielle ist immens. So viele Stunden, ja Tage, Arbeit. So viel Vorfreude. Alles zunichte gemacht. Alles.

Wir sind eben hingefahren, um unsere bisherigen Stationen abzubauen.

Mein Vertrauen in die Reviewer ist schon zunichte gemacht worden, bevor mein erster Cache überhaupt in Betrieb ist. Dieser wird nun sicher noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.

Freitag, 9. April 2010

Pixlig

Mal wieder ein extrem toll gemachtes Video, welches durch Blogosphäre flimmert:

Patrick Jean - Pixels